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Auszüge aus dem Drohbrief des AA e.V.
 
 

Logo: Kreis mit Dreieck, AA Anonyme Alkoholiker ® Registriertes Warenzeichen
Interessengemeinschaft e.V. , Postfach 46 02 27, D-80910 München, 13.September 1996

Betr. Euren Vertrieb von urheberrechtlich geschützten Schriften

Lieber Burkhard,
diesen Brief, den alles drei Vorstandsmitglieder unseres Vereins unterschreiben, schicken wir an eure Gruppe insgesamt. Außerdem versenden wir je ein Exemplar mit getrennter Post, und zwar per Einschreiben mit Rückschein, direkt an Marion, Burkhard und M. . Wir tun dies, weil wir sicher gehen wollen, daß unser heutiges Schreiben nicht unbeachtet bleibt.

Eure Gruppe verbreitet AA-Literatur, unter anderem "Das Blaue Buch" unter eben dieser Bezeichnung. Grundlage Eurer Veröffentlichung ist Bills Manuskript in seiner ersten Fassung, die von Euch (oder von Dritten in Eurem Auftrag) übersetzt wurde.... das Comic-Heft "Zu jung?" .... "Bills Geschichte" in drei verschiedenen Übersetzungen ....
Eure "Erfolge" bei dem Vertrieb von AA-Literatur habt ihr in Eurem Brief vom 12.Juli 1996 im einzelnen dargestellt....

Eure Aktivitäten sind nicht neu. Sie waren deshalb auch schon öfters Gegenstand von Anträgen im GDA. Wir sind persönlich zu Euch gefahren, um darüber zu sprechen.
... im ausdrücklichen Einverständnis mit der Leitung von AAWS versuchen wir Euch mit diesem Brief letztmalig zur Vernunft zu bringen. Wir tun dies nicht nur, weil wir dazu die rechtliche Möglichkeit haben ..., sondern weil ihr der gemeinsamen Sache schadet. Dieser Schaden ist mehrfach.
Zum einen entstehen AA durch den Vertrieb der Literatur finanzielle Verluste. ...
Zum zweiten sind wir, ist AAWS gehalten, darauf zu achten, daß unsere Botschaft einheitlich verbreitet wird.... George, der General Manager des GSO New York, hat es treffend formuliert, indem er sagte, daß ihr mit Eurer Handlungsweise "The integrity og the message" verletzt.
Zum dritten gehört zur Verbreitung der AA-Literatur die Fähigkeit und die Bereitschaft, die Verantwortung für die Adressaten zu übernehmen, ihnen zu helfen und entsprechend unseren Grundsätzen bestmöglichen Beistand zu leisten.
... fordern Euch letzmalig auf, die Übersetzung, die Herstellung und/oder Verbreitung der oben genannten Schriften sowie sonstiger AA-Literatur .... unverzüglich einzustellen. ... schriftliche Erklärung bis zum 11.Oktober 1996 ... Einen Entwurf haben wir beigefügt. Die Erklärung ist von Marion, Burkhard und M. mit vollem Namen zu unterschreiben. Bei den anderen Mitgliedern genügt der Vorname. ... Solltet Ihr dazu nicht bereit sein, werden wir einen Rechtsanwalt beauftragen ... der dann weitere Maßnahmen ergreift. Das können auch strafrechtliche Schritte sein, denn Urheberrechtsverletzungen stellen auch Strafbestände dar. Außerdem hat man uns gesagt, daß die Strafjustizbehörden im Fall von anonym begangenen Verletzungen die betreffenden Personen von sich aus ermitteln. 
Zum Schluß noch ein Wort zur Anonymität. Sie ist in den Traditionen Zehn, Elf und Zwölf niedergelegt und hat unter anderem den Zweck, den Einzelnen zu schützen. Dagegen ist die Anonymität nicht dazu gedacht, daß Einzelne unter ihrem Deckmantel der Gesamtheit von AA schaden oder gar Straftaten begehen. Darüber sind wir uns mit AAWS einig. In derartigen Fällen konnen Namen ohne weiteres an Dritte weitergegeben werden.

Mit freundlichen Grüßen
Bodo Dombrowski, 1.Vorsitzender
Heinz-Peter Ricken, 2. Vorsitzender
Hans Prußky, Geschäftsführer